Verkehrsdaten von Ingolstadt live und öffentlich zugänglich

Im Rahmen des Forschungsprojekts SAVeNoW wurden nun Zählwerte von Kraftfahrzeugen aus dem gesamten Ingolstädter Stadtgebiet, live Verkehrsdaten an einer Kreuzung und hochauflösende Wetterdaten öffentlich zugänglich gemacht. Die Daten können über eine Kartenanwendung und ein Dashboard erkundet werden. Eine ausführliche Dokumentation beleuchtet die technischen und inhaltlichen Hintergründe. Zudem präsentieren wir die Web-Anwendungen beim Tag der Mobilität der THI am 04.10.2023 am SAVeNoW-Stand. Schaut gerne vorbei!

Als Hauptdatenquelle wird auf die vom Amt für Verkehrsmanagement und Geoinformation unter der Leitung von Ulrich Schäpe als Open Data (#odin) bereitgestellten Detektorschleifen zugegriffen, die an allen Kreuzungen mit Ampelanlage verbaut sind. Jeder Detektor liefert alle 15 Minuten eine Zählung der Fahrzeuge, sodass das Verkehrsaufkommen für die wichtigsten Knotenpunkte in Ingolstadt spurgenau in 15-Minuten-Aggregaten vorliegt.

Abb. 1: Zählschleifen und Zeitreihe der Zählungen an der Südlichen Ringstraße, Kartenlayer: Google Maps

Die zweite Datenquelle stellt eine an der Kreuzung Hindenburg-/Ringlerstraße verbaute Verkehskamera dar. Diese erfasst die Wege (Trajektorien) aller Verkehrsteilnehmer, also auch der sogenannten Vulnerable Road User, die auf den Fahrrad- und Gehwegen verkehren und nicht von den Detektorschleifen gezählt werden können. Der Datenschutz wird dabei eingehalten, indem nur die Trajektorien gespeichert werden und nicht das Kamerabild. Zudem ist die Kamera aufgrund Ihrer Installation nicht in der Lage Gesichter oder Nummernschilder zu erkennen.

Abb. 2: Dashboard mit aktuellen Daten der Verkehrskamera an der Kreuzung Hindenburg-/Ringlerstraße

Schließlich werden im Dashboard noch Daten einer hochauflösenden Wetterstation dargestellt, die im Rahmen einer Sensordaten-Validierung an einem Labor des Frauenhofer IVI beim Ingolstadt Village installiert wurde.

Abb. 3: Daten der Wetterstation nahe Ingolstadt Village

Um die Daten für die Partner des Forschungsprojekts und die Bürger Ingolstadts nutzbar zu machen, werden die Daten aufbereitet und über eine standardisierte Webschnittstelle, die OGC SensorThingsAPI, im Internet bereitgestellt. Dafür hat der Lehrstuhl für Geoinformatik (TUM) in Zusammenarbeit mit e:fs TechHub GmbH einen quelloffenen Internet of Things (IoT) Anwendungsstack zusammengestellt. Aktuell werden die Daten und Dienste zur längerfristigen und stabilen Verfügbarmachung in die Cloud-Datenplattform SDK (Superb Data Kraken) übertragen.

Jörg Sichermann
Jörg Sichermann
Researcher

Meine Forschungsinteressen umfassen Datenanalyse, digitale Zwillinge und Cloud Computing.