Gesellschaftliche Teilhabe und begleitende Fragestellungen (GTBF)

Die Ergebnisse des Arbeitspaket GTBF und Zusammenhänge zwischen den verwendeten Datensätzen finden Sie in unserem Metadatenkatalog.

GTBF erforscht zentrale Fragestellungen, die sich aus den anderen Arbeitspaketen für den einzelnen Bürger und die Gesellschaft ergeben. Dies erfolgt interdisziplinär und im Rahmen von qualitativen und quantitativen Studien sowie insbesondere mithilfe der aktiven Einholung der Bürgerperspektive.

Die Fragestellungen untergliedern sich in fünf Themenfelder:

1. Data Donations für virtuelle Regionsmodelle

Die Verwendung persönlicher Daten in der Entwicklung des digitalen Zwillings stellt insbesondere die Frage der Akzeptanz seitens der Bürger in den Fokus. Welchen Einfluss hat die Sorge um Datenschutz und Privatsphäre auf die Bereitschaft, seine Daten zur Verfügung zu stellen? Stellt eine freiwillige Bereitstellung persönlicher Daten, eine sogenannten Datenspende, eine effektive Möglichkeit dar, diese Bereitschaft zu erhöhen? Es wird abschließend erforscht, auf welche Art gespendete Daten der Bürger in das Modell integriert und verwendet werden können.

2. Innenraum: Auswirkungen auf Insassen

Für die Entwicklung automatisierter Mobilität spielt nicht nur die gesellschaftliche Akzeptanz, sondern auch die Anforderungen der Nutzer hinsichtlich des Fahrzeuginnenraums und des Mobilitätskonzepts sowie das Wohlbefinden der Nutzer eine zentrale Rolle. In der Forschung zum Thema Mensch-Maschine Interaktion im Fahrzeuginnenraum sind einige Zielgruppen, u.a. Frauen oder Personengruppen mit Einschränkungen, unterrepräsentiert. Mittels partizipativer Forschung (Bürgerbeteiligung) werden u.a. die Bedürfnisse von Frauen hinsichtlich der Interaktion im Innenraum, deren Designwünsche für die Interieur Gestaltung oder Anforderungen an die Barrierefreiheit untersucht. Zudem liegt der Fokus in diesem Themenfeld besonders auf der Gestaltung des Interieurs autonomer Fahrzeuge. Ziel ist es zunächst, Wünsche und Anforderungen der Bürger an autonome Verkehrskonzepte mittels Befragungen und Nutzerstudien zu identifizieren. Aufbauend auf den hierdurch gewonnen Ergebnissen sollen anschließend neuartige Fahrzeuginnenraumkonzepte konzipiert werden, die den Nutzer in den Mittelpunkt stellen. Die ausgearbeiteten Entwürfe sollen dann auch mittels virtueller Realität und Fahrzeug-Mock-Ups sicht- und erlebbar gemacht werden.

3. Außenraum: Kommunikation mit VRUs

Ein weiteres offenes Problem der Verkehrssicherheit ist die Kommunikation zwischen automatisierten Fahrzeugen und ungeschützten Verkehrsteilnehmern (Fußgänger, Rad- oder eScooter-Fahrer) - bei mit zunehmender Automatisierung fehlendem Blickkontakt. Unter Einsatz des digitalen Zwillings in Kombination mit VR-Umgebungen werden verschiedene Interaktionskonzepte initial erprobt, ausgewählte prototypisch umgesetzt und in einer Benutzerstudie evaluiert.

4. Gesellschaftlicher Dialog

Über die Dauer des Projektes wird die Zivilgesellschaft durch gezielte öffentlichkeitswirksame Maßnahmen beteiligt. Mit Hilfe eines Showrooms in der Ingolstädter Innenstadt wird eine zentrale Austauschplattform geschaffen, die den Dialog mit diversen Interessensgruppen ermöglicht. Ziel ist es, dass das Virtuelle Regionsmodell als Web-basierte, raumbezogene Diskussionsplattform zur Bürgerbeteiligung zur Verfügung gestellt wird. Ergebnis ist ein einfach zugängliches digitales Stadtmodell mit Verknüpfung zu einem Diskussionsforum, einer sogenannten Collaborative Map. Dieses kann zur Bürgerbeteiligung genutzt werden, indem Bürger z. B. Stadtobjekte wie Straßenabschnitte und Gebäude, aber auch bewegte Objekte mit Kommentaren versehen.

5. Geschäftsmodelle

Die Anschlussfähigkeit des Projektes wird durch die Ausarbeitung unterschiedlicher Anwendungsszenarien des Digitalen Zwillings sichergestellt, basierend auf denen ein Konzept für ein langfristig selbstragendes Geschäftsmodell entwickelt wird.

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